Pflegemaschinen statt Pflegekollaps

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Jan Kristof Arndt 26 März 2019

Aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland sehen sich viele Industrien massiven Veränderungsprozessen ausgesetzt, auf die es zeitnah zu reagieren gilt, denn sonst … ja sonst.

In den nächsten 15 Jahren steigt die Anzahl pflegebedürftiger Menschen um 50 % (!), was den Pflegesektor vor enorme Herausforderungen stellen wird. Will man sich auf die dann herrschende Betreuungsnachfrage adäquat vorbereiten, kommt man um eine (Teil-)Automatisierung bestimmter Prozesse nicht umhin. In diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung: Roboter!

Was nach Star Wars klingen mag, kommt bereits heute zur Anwendung. Großkonzerne wie Amazon und der Flughafen in Düsseldorf setzen gezielt auf den Einsatz technischer „Helferlein“ als zuverlässige Stütze in der Abwicklung bestimmter Prozesse – und haben damit gute Erfahrungen gemacht. Roboter machen weniger Fehler und werden nie krank. Die Vorteile liegen auf der Hand.

Auf der anderen Seite gilt es natürlich, die mit einer solchen Entwicklung einhergehenden Konsequenzen zu bedenken – vor allem in sozialer Hinsicht, geht die Automatisierung von Abläufen doch auch in vielen Fällen mit der Freisetzung von Mitarbeitern einher.

Trotzdem wird man im Pflegebereich auf sog. „RoboAssistants“ setzen müssen, will man der drohenden Überlastung sinnvoll begegnen. Studien zeigen, dass allein in Deutschland schon heute mehrere zehntausend Pflegekräfte fehlen. Wie soll das erst werden, wenn die Baby Boomer aus dem Berufsleben ausscheiden? Eine Aufstockung des Personalbestandes ginge mit hohen Lohnausgaben einher, die wiederum auf die zu zahlenden Pflegegebühren wirken würden. Auch deshalb macht der vermehrte Einsatz von Robotern Sinn.

Diese entlasten das Personal und gewährleisten eine gewisse Pflegequalität. Es gibt zwar Modelle, die speziell für den Kontakt mit Patienten konzipiert wurden. Die meisten werden aber v.a. in der Abwicklung von Routine- und Transportarbeiten eingesetzt. Als Beispiel kann hier der von dem Schweizer Unternehmen „Swisslog“ entwickelte Krankenhausroboter „Transcar LTC“ genannt werden. Dieser kann Anweisungen geben, Hindernisse erkennen und sogar mit dem Aufzug fahren.

TRENDS: DEMOGRAFISCHER WANDEL | AUTOMATISISERUNG | SMART DEVICES

Jan Kristof Arndt
Autor: Jan Kristof Arndt

Innovationsberater und Autor „Von Regelbrüchen … oder der Kunst, merkwürdig zu sein“