Megatrend Gesundheit – Ein Einstieg!

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Jan Kristof Arndt 26 März 2019

Will man Lösungen für zukünftige Probleme finden, muss man seinen Blickwinkel erweitern und sich Gedanken machen, wie unsere Welt morgen aussehen wird. Und übermorgen. Und überübermorgen.

Eine der zentralen betriebswirtschaftlichen Herausforderungen besteht darin, heute die Trends und Anforderungen der Zukunft zu erkennen und in entsprechende Produkte zu überführen. Wer aber weiß, was uns in der Zukunft bewegen wird –und was nicht– wie sich Chancen nutzen lassen und wo das Investitionsrisiko unabsehbar und deshalb zu hoch ist? Um Sie zu unterstützen, werden wir Ihnen in den nächsten Wochen und Mo-naten immer wieder relevante Trends und innovative Beispiele vorstellen, die verdeut-lichen sollen, wie sie heute entscheidend Einfluss auf die Zukunft Ihres Unternehmens nehmen können (sehen Sie auch: Trends – Auf in die Zukunft!).

Fangen wir also an und beleuchten den Megatrend des in unserer Gesellschaft zunehmenden GESUNDHEITSBEWUSSTSEINS. Um nicht zu ausführlich zu werden und mich in den Tiefen der Trendforschung zu verlieren, möchte ich mich auf eine Einleitung und ein paar wesentliche Kennzahlen konzentrieren.

Gesundheit ist nicht länger nur eine statische Größe, die unseren körperlichen IST-Zustand beschreibt. Vielmehr verstehen wir unter dem Thema „Health“ eine Lebenseinstellung, die maßgeblich auf unser Wohlbefinden und unsere Lebenserwartung wirkt. Durch diesen Paradigmenwechsel, aber natürlich auch durch den medizinischen Fortschritt & den Wandel von einer sekundär dominierten Arbeitswelt hin zur Tertiärgesellschaft, hat sich unser Leben maßgeblich verändert. Die Linearität, nach der jeder Mensch über 60 Jahren zum „alten Eisen“ gehört und ab Erreichen des Renteneintrittsalters vielleicht noch 10 Jahre zu leben hat, ist schon lange veraltet. Mit jedem Jahr steigt die Lebenserwartung um 3 Monate. Fast 40% der 55- bis 64-jährigen fühlen sich jung und nur ein Drittel ab 85 Jahre ist tatsächlich pflegebedürftig.

Aus diesem Wandel von einem passiven zu einem aktiven Gesundheitsverständnis ergeben sich neue Geschäftsmöglichkeiten. Berichten zufolge hat sich der japanische Automobilbauer Toyota dem Megatrend „Health“ verschrieben und arbeitet an einem Lenkrad, welches die Vital- und hier vor allem die Herz-Kreislauffunktionen des Fahrers misst. Im Falle einer außerordentlichen Stressbelastung, z.B. verursacht durch einen Herzinfarkt, übernimmt der Wagen die Kontrolle und bremst automatisch.

Wie das funktioniert? Eigentlich ganz einfach: Wie die meisten von uns das aus dem Fitnessstudio und hier vor allem vom Crosstrainer kennen, finden sich mehrere Kontaktsensoren eingelassen in das Lenkrad. Diese werden bei Steuerung des Autos berührt und ermitteln so z.B. den Pulsschlag und Blutdruck des Fahrers. Dargestellt werden die ausgewerteten Informationen –neben Angaben zur Wetterentwicklung, Veranstaltungs-hinweisen und den wichtigsten Nachrichten vom Tage– auf einem sog. „In-Car Navigation-Screen“. Der Fahrer kann auf einen Blick erkennen, ob er noch fahrtüchtig ist oder lieber den Wagen abstellen und bei Bedarf einen Arzt aufsuchen sollte. Eine wirklich interessante Idee, auf deren Umsetzung ich gespannt bin.

Überlegen Sie doch mal, wie sich die Idee der Vitalfunktionskontrolle auf Ihr Unternehmen übertragen ließe? Wie sähe z.B. eine Gesundheits-Dusche aus? Und wie ließen sich die Daten für Ärzte und Krankenhäuser nutzen?

Für andere spannende Beispiele aus der Wirtschaft, die sich mit den Trends von morgen beschäftigen und von denen Sie glauben, dass sie eine Antwort auf sich abzeichnende Herausforderungen der Zukunft darstellen, bin ich immer dankbar.

Auf bald

Jan Kristof Arndt

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Jan Kristof Arndt
Autor: Jan Kristof Arndt

Innovationsberater und Autor „Von Regelbrüchen … oder der Kunst, merkwürdig zu sein“